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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 42

1890 - Nürnberg : Korn
42 § 48. Die römischen Kaiser 30 v. — 476 n. Ch. Am folgenreichsten waren seine Kämpfe mit den Germanen Seine Stiefsöhne Drnsns und Tiberins eroberten bereits 15 b gf,r* Rhätien, Vindelicien und Noricum. Im Innern von Germanien daqeaen vermochten sie die Römerherrschaft ebensowenig aufzurichten, als der römische Statthalter Varus. Dieser wurde vielmehr mit seinen stehen Legionen im Teutoburger Walde 9 u. Chr. durch die Germanen unter Arminius völlig vernichtet (§ 49). Des Augnstus erster Ratgeber, Mäeenas, suchte Küuste und Wissenschaften zu befördern, um dadurch der Regierung des Auqnstus Glanz zu verschaffen. Derselbe war namentlich Gönner der Dichter Virgil (Anerde) und Horaz (Oden und Satiren). Während der Regierung des Kaisers Augustus erfolgte das wichtigste Ereignis der Weltgeschichte, die Geburt Jesu Christi, womit die christliche Ara beginnt. Die nächsten Nachfolger des Augustus: sein Stiefsohn Tiberius ferner Callgnla, Claudius und Nero, regierten als ruchlose Tyrannen Der letztere tötete seine eigene Mutter, zwei Gemahlinnen und zwang seinen Lehrer Seneca rum Selbstmorde. Der von ihm veranlaßte Brand Roms führte zur ersten Christen-Verfolgung. Znletzt vergaß er seiner Kaiserlichen Würde so vollständig, daß er als Schauspieler, Sänger und Wagenlenker auftrat. Da schämten sich die Römer eines so nichtswürdigen Herrschers. Von seinen Soldaten vertrieben, ließ er sich von einem Sklaven töten und endete unter dem Rufe: „Welch' ein Künstler stirbt in mir!" 2) Kaiser L itns, Sohn des Vespasianusund Eroberer Jerusalems (70), war ein edler Herrscher, der jeden Tag, an welchem er nichts Gutes verrichtet Hatte, für verloren erachtete. Doch wurde das Reich unter seiner Regierung von schweren Unglücksfällen betroffen. Im Jahre 79 erfolgte die Verschüttung der Städte Herkulauum, Pompeji und ^tabiä, im folgenden Jahre ein Brand und eine Pest in Rom. -Litus bewies bei diesen Gelegenheiten, wie sehr er den Ehrentitel: „Liebling und Wonne des Menschengeschlechts," verdiene. 3) Verfall des römischen Reiches. Nach Titus regierten noch ein Jahrhundert lang „gute Kaiser," unter ihnen Trajan und Hadrian. Daun aber folgte eine Zeit, in welcher die Wahl der Kaiser gänzlich in den Händen der Soldaten lag. Ost auch war das Reich unter mehrere Herrscher geteilt, die sich dann gegenseitig blutig bekämpften. Einmal gab es sogar sechs Kaiser. Unter diesen ver-schaffte sich Eon stantin die Alleinherrschaft. Eine Wendung der Kulturgeschichte führte er dadurch herbei, daß er das Christentum zur Staatsreligion erhob und seine Residenz nach Byzanz verlegte, das ihm zu Ehren Eo'nstantinop el genannt wurde. Damit vollzog sich eine Losreißung des Reiches von den Einflüssen der bisherigen Reichshauptstadt. Coustautiu ließ sich erst kurz vor seinem Tod (337) taufen. 4) Ende des weströmischen Reiches. Einer der Nachfolger Constantins, der Kaiser Theodosins, teilte bei seinem Tode 395 das Reich unter seine Söhne, von denen Arkadins das oströmische, Hono-rins das weströmische Reich erhielt. Von diesem nahmen die kräftigen Germanen ein Land nach dem anderen weg. Den letzten weströmischen Kaiser, Romnlns Angnstulns, zwang endlich Odoaker, ein Feldherr

2. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 1

1890 - Nürnberg : Korn
I. Aus der alten Geschichte. 8on den frühesten Zetten As zum Untergänge des nreströmisfen Reiws 4t<5 n. Lp. A) Aus der Geschichte -er orientalischen Pölker. § i. Stammväter der Menschheit. Die älteste Urkunde menschlicher Wissenschaft über Gott, Entstehung der Welt und über die Geschichte der ersten Menschengeschlechter ist das erste Buch Mosis. Nach ihr ward der Mensch durch einen schöpferischen Akt Gottes ins Dasein gerufen, ging aber seiner Gottesebenbildlichkeit durch eigene Schuld verloren. Das sittliche Verderbnis nahm überhand, und nach einer gewaltigen Katastrophe (Sintflut) ward Noah Stammvater eines neuen Menschengeschlechts, welches Sem in Asien, Ham in Afrika, Japhet in Europa verbreitete. § 2. Die Chinesen. Die Chinesen, im östlichen Asien wohnhaft, hatten schon sehr frühe einen hohen Grad von Bildung und zeichneten sich besonders durch Ackerbau (Reis, Thee, Baumwolle), Seideuzucht und Erfindungen aus. Sie bereiteten Papier, Porzellan, Gewebe in Seide und Baumwolle (Nanking), kannten und benutzten das Pulver, eine Art Bücherdruck (mit Holztafeln), den Kompaß, beobachteten Kometenbahnen und Sternschnuppenfälle und bildeten eine aus etwa 80000 Zeichen bestehende Schriftsprache. Trotzdem blieben sie fast ohne Einfluß auf die Kulturentwicklung der Menschheit. Wo nämlich nicht bereits hohe Gebirge einen natürlichen Wall bildeten, da bauten die Chinesen Mauern, so die 300 Meilen lange Mauer an oer Nordgrenze. Noch mehr als dies hielten jedoch die politischen Einrichtungen (grenzenloser Absolutismus), die Religion (Stifter: Fohi; Reformator: Konfuzius) und die einseitige Geistesrichtung dieses Volkes, welches das Fremde nur mit der größten Geringschätzung beurteilt, jeden fremden Einfluß fern. Erst in neuester Zeit wurden die Chinesen gezwungen, ihre Häfen dem Auslande zu öffnen; auch wandern sie jetzt in Massen nach Amerika und Australien aus und verdrängen dort durch Anstelligkeit und mehr als große Genügsamkeit andere Arbeiter aus ihren Stellungen.

3. Grundriß der Weltgeschichte - S. 2

1885 - Nürnberg : Korn
2 §1 — 2. Alte Geschichte, x—476 n. Chr. B Mittlere Geschichte (Mittelalter). Vom Untergange des weströmischen Reiches bis zum Beginn der neueren Zeit-von 476 bis 1492 (Entdeckung Amerikas) oder bis 1517 (Reformation). I. Periode, 476—843. Vom Untergange des weströmischen Reiches bis zum Vertrag von Verduu. Ii. Periode, 843—1273. Vom Vertrage zu Verduu bis auf Kaiser Rudolf I. von Habsbnrg. Iii. Periode, 1273-(1492)1517. Von Rudolf I. von Habsburg bis zum Beginn der neueren Zeit. C. Neuere Geschichte (Neuzeit). Vom Begiuu der neueren Zeit bis auf die Gegenwart; von 1492 (Entdeckung Amerikas) oder 1517 (Reformation) bis jetzt. I. Periode, 1492(1517)—1648. Vom Beginn der neueren Zeit bis zum westfälischen Frieden. Ii. Periode, 1648— 1789. Vom westfälischen Frieden bis zur ersten französischen Revolution. Iii. Periode, seit 1789. Von der ersten französischen Revolution bis auf die Gegenwart. A. Mc Geschichte. Iloit Äs ii ältesten Zeiten bis jiira Mnfrrpiigr des turft= römischen Reiches, x—476 nach Christi Geburt. I. Die Völker des Morgenlandes. § 2. ii. Urgeschichte. 1. Über die Uranfänge des Menschengeschlechtes und über den frühesten Zustand der Erde, als des Wohuplatzes der Menschen, belehrt uns die heilige Schrift. „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde." Mit dem, was hierüber in dem Worte Gottes uns geoffenbart ist, stimmen auch die Ergebnisse der Naturforschung überein. Beide, die heilige Schrift und die Naturwissenschaft, bezeugen, daß der jetzige Zustand der Erdoberfläche erst durch mannigfache Veränderungen (Bildungsperioden) herbeigeführt wurde. 2. In der letzten dieser Bildungsperioden (am sechsten Schöpfungstage) schuf-Gott nach seinem Bilde den mit Vernunft und freiem Willen begabten Menschen und bestimmte ihn zum Herrn

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 3

1885 - Nürnberg : Korn
I. Die Völker des Morgenlandes. Z der Erde. Nach der heiligen Schrift und den Überlieferungen der Völker hatte das erste Menschenpaar (Adam und Eva) seinen Wohnsitz (das Paradies) im Süden von Mittelasien, etwa im Lande Kaschmir, also in den jetzt noch reizend schönen Thälern im Süden des Himalayagebirges. 3. Durch den Sündenfall wurde die Gemeinschaft des Menschen mit Gott zerrissen, das Paradies ging verloren. Aber die göttliche Gnade verhieß schon hier eine Erlösung vom Fluche der Sünden. — Der eine Teil der Nachkommenschaft Adams, die Kainiten, erfanden zwar mancherlei Fertigkeiten und Künste, welche das irdische Lebeu annehmlicher und bequemer machten (wie Ackerbau, Metallbearbeitung, Musik), aber bei ihrer Gottentsremdnng sanken sie immer tiefer in den Abgrund des sittlichen Verderbens, Die Sethiten dagegen, die Nachkommen eines anderen Sohnes Adams, bewahrten sich die Hoffnung auf den verheißenen Erlöser und auf die Wiederherstellung der Gemeinschaft des Menschen mit Gott. 4. Als aber die Verderbnis des Menschengeschlechtes immer allgemeiner und greuelvoller wurde, vertilgte Gott die Menschen von_ der Erde durch die Sündflut (oder Siudflut, d. i. große, allgemeine Flut). Noch lebt in den Sagen vieler Völker die Erinnerung ^an diese große Flut, und Überreste von riesigen Pflanzen und Tieren weisen auf eine durch Wasser untergegangene Vorwelt. 5. Aus der großen Flut wurde der Sethite Noah mit seiner Familie gerettet. Er ist der Stammvater des neuen Menschengeschlechtes. Die Nachkommen seiner drei Söhne sind: die Japhetiten, welche sich weithin über die Erde, besonders im mittleren und westlichen Asien und in Europa verbreiteten, die Semiten im Südwesten Asiens und die Hamiten im südöstlichen Asien mit) in Asrika. Das Menschengeschlecht war bestimmt, die ganze Erde zu bevölkern. 6. Aber entgegen dem göttlichen Willen versuchten Noahs Nachkommen, in der Ebene Sinear am untern Euphrat in einer Stadt und um einen hohen Turm sich bleibend zu vereinigen. Da entstand plötzlich und wunderbar eine Verwirrung in ihrer Sprache. Der Weiterbau des Turmes und der Stadt, die man nun Babel, d i. Verwirrung, nannte, war nicht mehr möglich. Die Zweige der vordem einen Menschenfamilie gingen immer weiter auseinander; es erwuchsen Völker mit verschiedenen Sprachen. Die ursprüngliche Gotteserkenntnis ging den sündigen, aus der Gemeinschaft mit Gott gefallenen Menschen verloren. •c-k wußten Gott nicht mehr von seinen Werken zu unterscheiden. l*

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 7

1885 - Nürnberg : Korn
I. Die Völker des Morgenlandes. Inder. 7 noch heute die großartigen altindischen Bauwerke, z. B. die in Felsen gehauenen Tempel auf den Inseln Salsette und Ele-phanta (im Meerbusen von Bombay), die heiligen Grotten und die Pagoden, d. i. freistehende, pyramidenförmige Tempel; ferner die in der formenreichen und ausgebildeten Sanskrit-sprache geschriebene indische Literatur: besonders die Bedas (d. H. das Wissen), die Hauptquelle der indischen Religion und Weisheit, und das Gesetzbuch des Menu (oder Manu, d. H. Mensch). — Auch die Dichtkunst entwickelte sich frühzeitig bei den Indern (Rückerts Gedicht „9m und Damajanti" ist z. B. ein Bruchstück einer größeren indischen Dichtung). Unsere sog. arabischen Ziffern sind gleichfalls indischen Ursprungs. 3. Die weitere Entwicklung der indischen Kultur wurde vielfach gehindert durch das Kastenwesen, auf welches sick> die ganze altindische Staatsverfassung gründet. Die Kasten sind erbliche, streng von einander gesonderte Stände. Die oberen, herrschenden und gebildeten Kasten machten es den Aligehörigen der unteren Kasten unmöglich, sich zu einem höheren Grad von Bildung emporzuarbeiten. Man unterscheidet vier Kasten, von welchen die drei ersten arischer Abkunft sind; nämlich die Kaste der Priester (Brahmanen oder Brahminen), die Kriegerkaste (Kschatrijas) und die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute (Waisjas); ferner die Kaste der von deu Ureinwohnern stammenden dunkelfarbigen Sudra (früher nur dienende, jetzt Gewerbe und Ackerbau treibende Kaste). Die zweite und dritte Kaste wurde später durch die Brahminen verdrängt und ist jetzt aus dem Volksleben verschwunden. Tief unter den Kasten stehen die für unrein geachteten Parias, welche die Sitten der Arier nicht annahmen. Sie sind von allem Verkehr mit den Hindus ausgeschlossen und werden zu den allerniedrigsten Beschäftigungen gezwungen. Von ihnen sollen die Zigeuner abstammen. 4. Die altin Mische Religion ist der Bralimaisinus. Das eine geistige Urwesen (die Weltseele, Parabrahma) kommt nach dieser Religionslehre in dreifacher Gestalt zur Erscheinung: als Brahma oder schaffende, als Bischnu oder erhaltende und als Siva oder zerstörende Kraft. Außerdem gibt es noch zahllose Götter niederen Ranges. Der Brahmaismus lehrt eine Seelenwanderung, d.h. die Seele des lasterhaften Menschen muß nach dem Tode des Leibes zur Läuterung und Wiedergeburt durch verschiedene Tier- und Pflanzeukörper wandern. Das religiöse Streben eines Anhängers des Brahmaismus ist aus Absonderung vom Irdischen gerichtet; er sucht dies Ziel durch Tugendübungen zu erreichen, zunächst durch die härtesten Buß-

6. Grundriß der Weltgeschichte - S. 18

1885 - Nürnberg : Korn
18 8 8—9. Alte Geschichte, x—476 n. Chr. Ionischen ftöitig Nabonedus ober Belsazar nnb machte Babylonien zu einer persischen Provinz (538). § 9. 5. Das Zenbvolk: Die Meber nnb die Perser. 1*. Außer den Jnbern gehört zu den Ariern (§ 4, 1) das nach seiner heiligen Sprache, dem Zenb, benannte Zendvolk. Auch bieses Volk war der Sage nach aus der (Segenb östlich des Aralsees südwärts gewandert und hatte sich bauu im Hochlaube Iran zwischen dem Kaspisee und dem inbischen Meer niebergelassen. Meber und Perser sinb die wichtigsten Zweige des Zeubvolkes. 2*. Religions- und Gesetzeslehrer der iranischen Arier ist Zoroaster (um 1300 v. Chr.). Seine Lehre ist in den heiligen Schriften enthalten, welche Zenb-Avesta, b. i. leben-biges Wort, genannt werben. Das Eigentümliche dieser Religionslehre ist der sogenannte Dualismus. Es werben nämlich zwei Grundwesen angenommen: Ormuzd, der Herrscher des Lichtreiches, und Ahriman, der Herrscher der Finsternis. Die guten Menschen, b. h. die Ormuzbbiener, müssen-burch Reinheit der Gesinnung und des Hanbelns sich bewähren und gegen Ahrimans Reich der Lüge kämpfen. Die Anhänger der Lehre Zo-roasters, zu welchen jetzt noch die Parsi in Vorberinbien nnb Persien gehören, verehren das Feuer als Sinnbild der Reinheit. A. Die Meder. 3*. Die Meder, die östlichen Nachbarn der Assyrer, standen lange Zeit unter assyrischer Herrschaft. Im Jahre 710 befreiten sie sich und gründeten das Met) er reich mit der Hauptstadt Ekbatana unter dem durch seine Gerechtigkeit und Klugheit berühmten König Dvjoces. Sein Nachfolger Phraortes unterwarf die Perser. König Kyaxares zerstörte gemeinschaftlich mit den Babyloniern die Stadt Ninive und fügte alles Land östlich des Tigris zu seinem Reiche (606; § 8, 3). Unter seinem Sohne Astzages ging die Herrschaft der Meber auf die Perser über (558). B. Die Perser. 4. Die Perser wohnten siiblich von den Assyrern bis zur Ostseite des persischen Golfs. Ihre ältere Hauptstabt war Pasargabä, die Begräbnisstabt ihrer Könige hieß Persepolis, beibe Städte in der südlichen Landschaft Perfis; die Residenz der späteren Könige war Susa in der Landschaft Susiana,

7. Alte Geschichte - S. 4

1874 - Nürnberg : Korn
— 4 — nasties der Mandschu. Seit 1842 (Frieden von Nanking) ist es durch die Engländer und seit 1858 (Vertrag von Tientsinn) durch die Franzosen den Eui'opäern geöffnet. Inder. § 4. Lage zwischen 8°-34|-° N. B.; 64000 Quadratmeilen gross; im N. der Himalaya (Wohnung des Schnees), vom Indus im W. begrenzt, vom Ganges durchströmt; Pflanzen- und Thier-reichthum. Die Urbevölkerung Indiens war zwar schwarz, gehörte aber doch der kaukasischen Rasse an. Zu diesen5ureinwohnern kam aus dem tübetanischen Hochlande (Oxus und Jaxartes) ein arischer Volksstamm, die Inder oder Hindus, welche den Paropamisus (Hindukhu) überschritten, das Land eroberten und ihm den Namen gaben. Religion: Sie verehrten die Naturkräfte (Sonne, Mond und Indra d. i. das sichtbare Firmament), die sie sich als himmlische Wesen dachten; auch I liiere, Pflanzen, Gewässer (Ganges) werden als heilig verehrt. Ueber diese Verehrung der Naturkräfte erhebt sich schon frühe der Gedanke eines einzigen, unendlichen Urhebers der Welt, den sie Brahma nannten. Die 2 Hauptreligionen waren der Brahmanismus und der Buddhaismus. a) Brahmanismus. Durch das Wort des Brahma (Parabrahma >) traten die Wesen der sichtbaren Welt ins Dasein. Durch Tugend, Schuldlosigkeit und Andacht soll der Mensch seine Seele auf Erden’ läutern. Opfer, Büssungen, .gute Werke sind Mittel zur Förderung des Seelenheils. Nach dem Tode wird die Seele nach Massgabe ihres früheren Verhaltens in einen neuen Körper (Seelenwanderung, Wiedergeburt) versetzt; zuletzt kehrt die völlig geläuterte Seele in den Schoos des Urwesens zurück. Brahma äussert sich als Trimurti (Dreigestaltigkeit): als Brahma (Schöpfer, der auch die heiligen Schriften der Vedas und die Gesetze des Manu, als die Richtschnur für das Leben der Menschen, bekannt machte), als Wischnu (Erhalter) und als Siwa (Zerstörer). b) Buddhaismus (Lehre des Königsohns Buddha „des Erweckten“, (7. J. H. v. Chr.) schafft das Kastenwesen ab und lehrt Gleichheit aller Menschen. Ein höchstes Wesen regiert die Welt; es ist unsichtbar und ohne sinnliche Gestalt, daher durch kein Bild darstellbar; es ist weise, gerecht, gütig, barmherzig, allmächtig und wird vom Menschen am besten durch schweigende Betrachtung verehrt. Der Mensch gelangt durch Tugend zur Seligkeit; er darf daher nicht schwören, lügen, verleumden, stehlen, tödten, keine Rache ausüben, muss züchtig und massig leben, Almosen austheilen, die sinnlichen Triebe unterdrücken und durch stille Betrachtung sein eigenes Wesen und das W^sen der Gottheit erkennen. Wer dies in vollkommener Weise timt, erlangt schon hier die Würde eines Buddha oder Weisen und ') para — beste, vorzüglichste.

8. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 3

1877 - Nürnberg : Korn
— 3 — Stifter des persischen Weltreiches wurde. Sein Sohn Kambyses eroberteaegypten, und Darius (um500) brachte Persien zur größten Ausdehnung. In der Religion der Perser, von Zoroaster oder Zerduscht (um 1000 v. Chr.) neubegründet, gab es neben dem guten Weltschöpfer Ormuzd noch den bösen Geist Ahriman und viele gute und böse Engel. Die Verehrung der Sonne und des Feners hat sich bei einem kleinen Theile der Perser bis heute erhalten. 4. Die Indier gehören wie die Perser und Meder zu den Ariern, zu derselben Völkerfamilie, welcher auch die meisten Nationen Europas angehören. Sie hatten viele Einrichtungen, wie die Aegypter, besonders auch die Kasten. Neben der alten Religion, die den Brama als Welt- schöpfer verehrt und dazu noch viele Götter annimmt, entstand im 6. Jahrhundert eine neue Sehre durch Buddha, einen Königssohn, der im Gangeslande umherzog und von Menschenliebe und Vernünftigfeit, von Erbarmung und ewiger Ruhe predigte. Obgleich seine Lehre später sehr verwirrt und durch äußere Formeln verdunkelt wurde, so erhielt sie sich doch und breitete sich namentlich bei den Chinesen und Japanesen aus. Die Chinesen, die zu der mongolischen oder gelben Menschenrasse gehören, waren schon sehr frühe gebildet, hielten sich aber von andern Völkern gänzlich abgeschlossen und blieben deshalb auf einem Standpunkte der größten Einseitigkeit und Beschränktheit. Doch waren sie stets in Gewerben und Künsten sehr geschickt, und wichtige Erfindungen, wie Pulver, Porzellan, Kompaß, wurden in China weit früher gemacht als in Europa. 2. Tie alten Griechen. 1. Griechenland umfaßte einst auch Thessalien und einen Theil von Albanien (Epirus). In Thessalien liegt der Berg Olymp, den man für den Wohnsitz der Götter hielt. — In Mittelgriechenland (Hellas) waren die wichtigsten Landschaften: Attika mit Athen und Böotien mit Theben. — Auf der Halbinsel Morea (Pelopon- 1*

9. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 10

1877 - Nürnberg : Korn
— 10 — T6nophon, Aristoteles (Philosophen), Hippokrates <Arzt), Herodot (Geschichtschreiber), Demosthenes (Redner) rc. Kein Volk der Erde hat in den Künsten und Wissenschaften so Großes geleistet, wie die Griechen. Und diese waren doch nur ein kleines Volk und hatten leider nur kurze Zeit Ruhe vor Kriegen. 2. Unter Perikles begann der große Kampf zwischen Athen und Sparta um die Oberherrschaft in Griechenland. Zu den Athenern halfen die Inselbewohner, zu Sparta stand der Peloponnes, und darnach hieß der Krieg derpe-loponnesische (431—404). Athen wurde so von Flüchtlingen angefüllt, daß die Pest ausbrach, an welcher auch Perikles starb. Sein Neffe Alcibiades, ein Mann von außerordentlichen Gaben, aber von muthwillig leichtsinnigem Charakter, gewann großen Einfluß in Athen und betrieb den Krieg aufs eifrigste. Als er sich aber mit den Athenern entzweite, half er zu den Spartanern, die er jedoch bald wieder verließ, um die Athener zu unterstützen, die er endlich zu den Persern floh und von diesen getödtet wurde. Die Spartaner eroberten (404) Athen, und die Herrlichkeit der berühmten Stadt war dahin. Zu jener Zeit lebte Sokrates, der anspruchslose, tugendhafte und unermüdliche Lehrer, den die Priester zu Delphi für den weisesten der Menschen erklärten. Er zog sich durch seinen Freimnth den Haß vieler Athener zu, so daß sie ihn anklagten, er lehre fremde Götter und verderbe dadurch die Jugend. Die Richter vernrtheilten wirklich den greisen Sokrates, und dieser trank ruhig den Giftbecher (400 v. Chr.). 3. Seit dem Sturze Athens kannte der Uebermuth der Spartaner keine Grenzen mehr. Mitten im Frieden überfielen sie Theben, wo innere Zwietracht bestand, und errichteten daselbst eine Tyrannenherrschaft, wie früher zu Athen. Es erhoben sich aber Pelopidas und Epami-nondas und schlugen die Spartaner (371). Seitdem hatte

10. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 31

1877 - Nürnberg : Korn
- 31 — bürg und Passau; in Franken: Würzburg und Eichstädt. Ebenso glücklich war Bonisacius in Hessen, wo er ein Denkmal des deutschen Heidenthums, die Göttereiche bei Geismar, fällte, und die berühmten Klöster Fulda und Hersfeld stiftete. Auch nach Thüringen erstreckte sich seine Thätigkeit. Als Bonisacius wieder nach Rom ging (723), weihte ihn der Papst zum Bischof; seitdem war der demüthige Missionar zugleich der gewaltige Kirchenfürst Deutschlands. Er vertrat hier die römische Ordnung und regierte von Mainz aus die ganze deutsche Kirche. Als er aber, schon 74 Jahre alt, nochmals nach Friesland ging, um dort zu predigen, ward er bei Dokkum erschlagen. So endete Bonisacius, der Apostel der Deutscheu. Am längsten unter allen deutschen Völkern widerstanden die Sachsen dem Christenthum. Ihre Bekehrung hiezu erfolgte erst, als sie von dem Frankenkönige Karl in 30 jährigem Kampfe besiegt wurden. 15. Muhamed — 632. 1. Muhamed oder Mohammed, d. H. der Vielgepriesene, verkündigte den Arabern eine neue Religion, deren Grundsätze folgende sind: Es ist ein Gott, der seinen Willen öfters geoffenbart hat, zuerst durch Adam und Noah, dann durch Moses, später durch Jesus, endlich durch Muhamed. Gottes Rathschluß ist unwandelbar; alle Geschicke der Menschen sind vorausbestimmt. Die Seele des Menschen ist unsterblich. Der Gerechte kommt in den Himmel, der Gottlose in die Hölle. Die Sittenlehre verlangt strenge Enthaltsamkeit von geistigen Getränken, große Reinlichkeit, Mildthätigkeit und Wahrhaftigkeit. Tägliche Gebete müssen genan verrichtet werden; auch sind Fasttage und Wallfahrten geboten. Kämpfe um Ausbreitung des Glaubens gelten als besonders verdienstlich. 2. Muhamed fand bald Anhänger, besonders unter den Pilgern, die nach Mekka zogen. Aber die Kurei-
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